August 2024 – Risiken bei gewerblichen Aligner-Anbietern
Kann eine kieferorthopädische Behandlung in Eigenregie durchgeführt werden? Kommerzielle Aligner-Anbieter versprechen dies mit ihren Angeboten. Die Kritik daran wird immer lauter – kieferorthopädische Fachgesellschaften, Berufsverbände und die Verbraucherzentrale äußern ihre Bedenken und stellen gesundheitliche und auch finanzielle Risiken für Patienten fest.
Und ein Umdenken scheint stattzufinden: Anfang 2024 wurde bekannt, dass der gewerbliche Anbieter „SmileDirectClub“ seine globalen Aktivitäten aufgrund von Insolvenz unverzüglich einstellt. Zuvor hatte bereits Straumann, einer der führenden Hersteller zahnmedizinischer Produkte, sein Angebot „DrSmile“ erheblich eingeschränkt (der Geschäftsbetrieb in Polen wurde 2023 beendet).
Folgende Risiken stellt die Verbraucherzentrale bei kommerziellen Aligner-Anbietern fest:
- Intransparente rechtliche Konstruktionen: Wer ist Vertragspartner? Wer haftet bei Behandlungsfehlern?
- Irreführende Werbung: Schein-Prüfsiegel, selektive Kundenbewertungen, gesponsortes Influencer-Marketing
- Mängel in der Aufklärung, Behandlungsbegleitung und -dokumentation sowie der zahnärztlichen Berufsaufsicht
- Umgehung gesetzlicher Vorschriften wie dem Widerrufsrecht oder der Gebühren- und Berufsordnung für Zahnärzte
Der Berufsverband der spanischen Kieferorthopäden hat die Risiken durch gewerbliche Aligner-Behandlungen pointiert in einem Video zusammengefasst. Hier geht’s zu deutschsprachigen Version des Videos. »